Holzhausen
Nach Dautphe zählt Holzhausen mit rund 1.876 Bürgern die zweitmeisten Einwohner in Dautphetal. Wobei sich Holzhausen und Buchenau diesen Titel gegenseitig immer wieder streitig machen. Unbestritten ist dagegen, dass Holzhausen mit 8,4 Quadratkilometern Fläche der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde ist.
Bekannt ist der Ort vor allem aufgrund seines Freibads. Das Waldschwimmbad wird keineswegs nur von Badegästen aus dem eigenen Ort oder der Gemeinde besucht, sondern erfreut sich sogar über die Kreisgrenzen hinaus großer Beliebtheit. Selbst aus den Nachbarkreisen Lahn-Dill und Gießen kommen Besucher in den Sommermonaten her, um sich in dem Bad mit seinen drei Becken zu erfrischen. Ein Grund dafür ist sicherlich die Lage direkt am Waldrand, die dem Bad seinen Namen gibt, sowie die ausgedehnte Liegewiese, die zum Entspannen in der Sonne einlädt. Darüber hinaus besitzt das Waldschwimmbad aber noch eine Besonderheit. Unter den sechs Schwimmbädern in der Gemeinde ist es das einzige, dessen großes Becken mit 50 mal 25 Metern sogar den Anforderungen an einen olympischen Wettkampf genügt. Erbaut wurde das Bad bereits 1933 – damals nicht nur als Schwimmbad, sondern auch als Brandweiher.
Eine weitere Besonderheit Holzhausens sind die vielen Fachwerkfassaden im alten Ortskern, die mit Kratzputz gestaltet sind. Diese Gestaltungstechnik wurde vor einigen Jahren in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. In der Begründung für die Aufnahme heißt es, dass es sich bei dem Kratzputz um eine „seltene und gefährdete Handwerkstechnik handelt, die heute nur noch durch die Bereitschaft und das Engagement regionaler Maler-und Stuckateurbetriebe in Nord-und Mittelhessen lebendig gehalten wird.“ Die Ortsansichten vieler Dörfer im Hinterland und in der Schwalm werden durch die besondere Gestaltungstechnik geprägt, die, ähnlich wie Trachten, ein Erkennungsmerkmal für eine Region ist.