10. Februar 2023 Rathaus
Wildschweine mitten unter uns, im Dorf und auf den Straßen unserer Gemeinde, Füchse auf Spielplätzen oder Waschbären im Haus – eine Nachricht über Begegnungen der wilden Art jagt die nächste.
Das ohnehin reichhaltige Nahrungsangebot in Gärten, Parkanlagen oder aus Mülleimern und Komposthaufen wird mit dem bewussten Füttern durch den Menschen noch „verbessert“. Oftmals vermuten wir, dass die Wildtiere Hunger leiden und aus falsch verstandener Tierliebe wird dann zu gefüttert. Verfügen die Tiere von Natur aus über zahlreiche Strategien mit Futterknappheit fertig zu werden, so bringt sie unsere Fürsorge doch in konfliktträchtige und gefährliche Situationen in unserer direkten Wohnumgebung.
Das kommt dabei raus
Durch das direkte Füttern lernen die Wildtiere ihren Hunger im Wesentlichen in den Dörfern und durch den Menschen zu stillen. Sie verlieren die angeborene Scheu und verursachen damit eine Vielzahl von Problemen.
- Nahrungsüberfluss verursacht eine unkontrollierte Vermehrung
- das Zu Füttern führt bei den Tieren zu Stoffwechselerkrankungen, Organschäden und einem erhöhten Infektionsrisiko
- futterzahme Tiere können dreist oder sogar aggressiv werden
- Beißunfälle durch Angst, Unsicherheit und Einengung der Tiere
- das Einbüßen des natürlichen Distanzverhaltens ist Grundlage der Zerstörung von Gärten, Grünanlagen und Friedhöfen
- hohe Kosten für die Beseitigung der vom Wild verursachten Schäden
- Ruhestörung und Geruchsbelästigung
- die Anzahl der Wildunfälle in unserer Gemeinde nimmt zu
So wird was draus
Durch ein umsichtiges Verhalten ist ein friedliches Neben- und Miteinander mit den Wildtieren im Ort möglich, ohne dass die Populationen der Tiere unkontrolliert ansteigen und die daraus resultierenden negativen Folgen überwiegen.
- keine Wildtiere füttern!!
- Essensreste für Wildtiere unerreichbar entsorgen
- Picknickreste beseitigen, Schutzhütten und Grillplätze sauber verlassen
- keine Speisereste auf den Kompost werfen
- Gärten und Komposthaufen für das Wild unzugänglich machen
- Mülltonnen erst kurz vor dem Leeren rausstellen
- keine Gartenabfälle in der Umgebung abladen
- Haustiernahrung für Wildtiere unerreichbar aufstellen
Sagen Sie’s auch Ihren Nachbarn
Informationen erhalten Sie auch bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Marburg-Biedenkopf und bei Ihren Revierförstern.