22. August 2024 Landkreis
Kreis beleuchtet in Werkstätten für Menschen mit Behinderung Brandgefahren und deren Vermeidung
Marburg-Biedenkopf – Geht von einem erloschenen Streichholz noch Brandgefahr aus? Wann wird aus einem guten Feuer wie einem Weihnachtskranz ein schlechtes Feuer, das Menschenleben bedroht? Diese und weitere Fragen beleuchtete Katrin Lang, Mitarbeiterin der Gefahrenabwehr des Landkreises Marburg-Biedenkopf, im Rahmen einer Brandschutzaufklärung bei den Hinterländer Werkstätten der Lebenshilfe in Dautphetal-Dautphe.
Insgesamt 80 Menschen mit Behinderung nahmen an der Brandschutzaufklärung teil. Ziel war es, den Beschäftigten der Einrichtung zu erläutern, wie sie Brandgefahren erkennen und sich im Ernstfall richtig verhalten. In acht Kleingruppen mit jeweils etwa zehn Personen erhielten die Teilnehmenden nützliche Informationen rund um Brandentstehung sowie -vermeidung. Außerdem hatten sie die Möglichkeit, eigene Fragen zu stellen.
„Die Aufklärung der Bevölkerung hinsichtlich der Vermeidung von Bränden und dem richtigen Verhalten in Notsituationen ist ein ganz besonderes Anliegen für uns als Landkreis. Dazu gehört auch, dass wir Menschen mit Behinderung bei der Brandschutzaufklärung miteinbeziehen“, so Katrin Lang. Je nach Konzentrationsfähigkeit sowie körperlicher und geistiger Beeinträchtigung habe sie das Programm individuell angepasst. „Wichtig ist auch, dass auf die Bedürfnisse des einzelnen Menschen eingegangen wird. So habe ich unter anderem mithilfe von Anschauungsmaterial für Brandgefahren sensibilisiert und anhand praxisnaher Beispiele aus dem jeweiligen Lebensumfeld vielleicht auch Ängste vor dem Brandfall abgebaut und das Vorgehen der Einsatzkräfte in einer Notsituation erläutern können“, so Lang weiter.
Angeregt hatte die Brandschutzaufklärung in den Hinterländer Werkstätten die Mitarbeiterin Anna-Maria Schmidt. Sie ist selbst bei der Freiwilligen Feuerwehr Gladenbach-Weidenhausen und ausgebildete Atemschutzgeräteträgerin. Auch sie beteiligte sich bei der Aufklärung, indem sie, trotz der hohen Tagestemperaturen, in ihre Schutzausrüstung stieg. Diese umfasst feuerfeste Kleidung und ein Atemschutzgerät. Dadurch konnten die Kursteilnehmenden sehen, in welcher Montur die Einsatzkräfte im Falle eines Brandes auftauchen. Gleichzeitig konnte dadurch eindrücklich vermittelt werden, welche Gefahren durch Hitze und Rauchentwicklung von einem Feuer ausgehen.
Der Landkreis bietet mit seiner Koordinierungsstelle für die Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung Unterstützung für die ehrenamtlichen Brandschutzerzieherinnen und -erzieher der Gemeinden und Städten für die Brandschutzaufklärung an. Katrin Lang steht als Koordinatorin den Kommunen, Schulen, Kindergärten, Seniorinnen und Senioren sowie den Feuerwehren im Kreis als Ansprechpartnerin zur Seite. Lang ist gelernte Diplom-Sozialpädagogin und Wehrführerin der Feuerwehr Wiesenbach. Die Inhalte der Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung gliedern sich in vier Bereiche: der sachgerechte Umgang mit Feuer, das Verhüten von Bränden, richtiges Verhalten im Brandfall sowie Informationen über die Aufgaben der Feuerwehr.
Interessierte, die Unterstützung bei der Brandschutzaufklärung und -erziehung ihrer Gruppen benötigen, können sich direkt bei Katrin Lang per E-Mail an LangK@marburg-biedenkopf.de oder telefonisch unter 06421 405-1815 melden.
Katrin Lang, Koordinatorin für Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung des Kreises (2.v.l.), zeigte, was im Umgang mit Streichhölzern zu beachten ist. Die Mitarbeitenden Heike Schnabel (4.v.l.), Simone Pausch (5.v.l.) sowie die weiteren Beschäftigten der Werkstätten der Lebenshilfe in Dautphetal-Dautphe hörten dabei aufmerksam zu.
Was ist ein gutes und was ist ein schlechtes Feuer? Das war unter anderem Thema bei der Brandschutzaufklärung mit Katrin Lang, Koordinatorin für Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung des Landkreises Marburg-Biedenkopf (2.v.r.), bei den Werkstätten der Lebenshilfe in Dautphetal-Dautphe.
In welcher Montur Einsatzkräfte im Falle eines Brandes auftauchen, zeigte Anna-Maria Schmidt (hinten links). Die Koordinatorin für Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung des Kreises, Katrin Lang (hinten rechts), nutze dabei auch die Gelegenheit, um nochmal auf die Gefahren durch Hitze und Rauchentwicklung von Feuer hinzuweisen.